Disclaimer

Wir vom Ibn Thabit Verlag haben uns bewusst entschieden, die in diesem Artikel genannten drei Fallbeispiele zu anonymisieren. Diese Entscheidung beruht unter anderem darauf, dass viele von euch – sowohl Schwestern als auch Brüder – vermutlich ohnehin wissen, um wen es sich bei mindestens einer der erwähnten „Ex-Hijabi-Influencerinnen“ handelt. Gleichzeitig möchten wir euch aber nicht dazu verleiten, weitere Recherchen anzustellen oder in die verhängnisvolle „Gossip/Drama/Tea“-Bubble abzutauchen.

Zwar erkennen wir das islamische Prinzip an, dass öffentliche Sünden von Personen des öffentlichen Lebens auch öffentlich benannt werden dürfen bzw. sollten. Dennoch möchten wir bewusst zurückhaltend bleiben, um keinerlei Grundlage für späteres Unrecht zu schaffen, falls sich eine oder alle der betroffenen Individuen dazu entschließen sollten, den Hijab wieder anzulegen (möge Allah es ermöglichen!).

Aus diesem Grund verzichten wir bewusst auf die Nennung von Namen und das Zeigen von Bildern. Dies stellt sicher, dass dieser Beitrag auch in der Zukunft nicht überarbeitet werden muss und uns im Falle unseres vorzeitigen Ablebens nicht zur Last fällt.

Warum dieser Artikel überhaupt notwendig ist, wird von der Verfasserin unseres Erachtens sehr treffend dargelegt. Da wir die Quelle jedoch aus den eben genannten Gründen ebenfalls nicht preisgeben können (sonst wäre die Anonymisierung ja umsonst – Google lässt grüßen!), laden wir euch ein, den Inhalt des Artikels in seinem Kern zu betrachten und auf diese Weise die dahinterstehende Botschaft zu verstehen.


Die Quelle schreibt in ihrem Disclaimer:

„Wir bitten euch alle, diese Punkte zu beachten:

• Der Artikel ist kein Urteil über diese Influencer. Es handelt sich um eine objektive Analyse zu einem sehr wichtigen Thema – einem Thema, das die meisten aus Angst nicht ansprechen. Die im Artikel erwähnten Influencer haben den Hijab öffentlich abgelegt, was unweigerlich eine öffentliche Wirkung hat und daher auch einen öffentlichen Kommentar erfordert.

• „Influencer“ ist im Zeitalter der sozialen Medien für viele zu einem echten Vollzeitberuf geworden. Einfluss zu haben, ist im Kern die Berufsbezeichnung eines Influencers. Ein Bauarbeiter baut. Ein Designer gestaltet. Ebenso beeinflusst ein Influencer. Es ist daher keine Anschuldigung zu sagen, dass Influencer wissen, dass alles, was sie teilen, Menschen beeinflussen wird – ob positiv oder negativ. Das ist eine Tatsache. Die Ex-Hijabi-Influencerinnen (nicht nur die im Artikel erwähnten) sind sich sicherlich bewusst, dass ihre Handlungen aufgrund ihres Berufs andere beeinflussen werden, auch wenn sie vielleicht nicht immer das volle Ausmaß dessen verstehen.

• Der Hijab ist im Islam heilig und verpflichtend und gehört tatsächlich zu den größten Segnungen, die Allah (swt) muslimischen Frauen geschenkt hat. Dennoch bedeutet das Tragen des Hijab nicht automatisch, dass eine Schwester besser ist als eine, die keinen Hijab trägt. Der Artikel zieht jedoch eine Verbindung zwischen dem Ablegen des Hijab und einer Verschlechterung des Glaubens, basierend auf Aussagen der Influencer selbst. Das Problem geht weit über das bloße Ablegen des Hijab hinaus. Es liegt in der Tendenz, die Gebote Allahs (swt) auf die leichte Schulter zu nehmen, was langfristig zur Säkularisierung der Gesellschaft und zum Verlust aller heiligen Werte führen kann. Das ist unser zentrales Anliegen.

• Der Artikel hat ein spezifisches Thema – er bezieht sich ausschließlich auf Ex-Hijabi-Influencerinnen. Es geht nicht um Nicht-Influencerinnen, die keinen Hijab tragen, oder um Frauen, die den Hijab im Privaten ablegen. Es geht um einflussreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die einen großen Einfluss auf Muslime haben. Es besteht kein Zweifel, dass viele Influencer es gut meinen und ihr Bestes geben, positive Vorbilder für ihre Follower zu sein. Dieser Artikel handelt jedoch nicht von ihnen. Vielmehr beleuchtet er Influencer, die ihre Karriere auf dem Kopftuch aufgebaut haben, es dann ablegten und ihre Karriere als Influencer fortführten. Wie im Artikel erwähnt, haben sie zu Beginn ihrer Karriere zweifellos viele Muslime inspiriert, den Hijab zu tragen, was lobenswert ist. Nun, da sie ihn abgelegt haben, inspirieren sie jedoch andere dazu, es ihnen gleichzutun.

• Wir lehnen jegliches respektlose Verhalten gegenüber den Influencern selbst entschieden ab, da dies nicht mit den Werten des Islam vereinbar ist.

• Die Türen zur Reue stehen immer offen. Allahs (swt) Barmherzigkeit bedeutet, dass es niemals zu spät ist, das Richtige zu tun. Allah (swt) vergibt jedem, der aufrichtig zu Ihm umkehrt, egal wie groß die Sünde ist. Diese Influencer bleiben unsere Schwestern im Glauben, und wir beten aufrichtig dafür, dass sie – und wir alle – auf den rechten Weg geleitet werden.

Einleitung

Hijabi-Influencerinnen gibt es bereits seit mindestens einem Jahrzehnt, und sie zeigen jungen muslimischen Mädchen und Frauen, wie sie ihren Hijab stilvoll tragen, sich „modest“ (schamhaft/bescheiden) kleiden und die neuesten Make-up-Trends umsetzen können. In diesem Artikel werden drei dieser Influencerinnen vorgestellt: D. T. (1,3 Millionen Follower auf Instagram), A. K. (644.000 Follower) und H. T. (433.000 Follower). In gewisser Weise hatte es einen Nutzen – Muslimische Frauen, die zuvor keinen Hijab getragen haben, und neue Konvertitinnen lernten durch sie, wie man einen Hijab trägt. Einige wurden sogar durch sie dazu inspiriert, den Hijab zu tragen. Zudem lehrten sie viele, wie man in Mainstream-Läden nach „modest“ Kleidung suchen kann – insbesondere im Westen, wo speziell für den Hijab gedachte Kleidung schwer zu finden ist. Allerdings führte dies auch zu einer Entwertung der Bedeutung des Hijabs, da er zunehmend seines sakralen Charakters beraubt und auf ein reines Modeaccessoire reduziert wurde.

Der Aufstieg der Hijabi-Influencer

Kapitalismus, Konsumdenken und Promi-Kultur – drei Kräfte, die das Denken und Verhalten der Menschen prägen. Sie dienen als Werkzeuge, um die Bevölkerung zu beeinflussen und dazu zu bringen, das zu tun, was diejenigen an der Macht wünschen. Der Islam, der sich diesen Kräften widersetzt, ist zur Zielscheibe geworden. Als eines der sichtbarsten Symbole des Islam sind muslimische Frauen mit ihrem Hijab besonders stark betroffen. Seit Jahrzehnten werden muslimische Frauen dafür angegriffen, dass sie den Hijab tragen. Der Hijab wurde als Akt der Unterdrückung dargestellt, von dem muslimische Frauen „befreit“ werden müssten. Er wird zudem oft als etwas angesehen, das nur von Frauen getragen wird, die schwach und unterwürfig sind und keinen Sinn für Mode haben. Um dieser Vorstellung entgegenzuwirken und zu zeigen, dass sie selbstbestimmt sind und auch im Hijab gut aussehen können, teilten viele muslimische Frauen ihre Perspektiven im Internet. Durch diese Entwicklung und den Aufstieg der sozialen Medien wurde die „Hijabi[-Influencerin]“1 geboren.

Ein neuer und besorgniserregender Trend ist jedoch, dass die Pionierinnen der Hijabi-Influencerinnen, die Millionen von Followern haben, nun eine nach der anderen das Kopftuch ablegen – dasselbe Kopftuch, auf dem sie ihre Karrieren aufgebaut haben. Dies hat viele ihrer Follower enttäuscht und verwirrt zurückgelassen, da sie sich betrogen und belogen fühlen. Andere hingegen, beeinflusst vom Mantra „Tu, was du willst“, beeilen sich, die Kritiker zum Schweigen zu bringen und ihnen zu sagen, sie sollen aufhören zu urteilen, da nur Allah urteilen könne.

Wie können wir diese Situation also verstehen?

Hier sind vier Dinge, die man bedenken sollte:

1. Es ist ABSICHTLICH

Der Begriff sagt es schon: Sie sind Influencer. Sie wissen ganz genau, dass ihre Handlungen und Entscheidungen ihre Zuschauer beeinflussen. Deshalb sind Unternehmen bereit, Tausende von Dollar zu zahlen, damit sie ihre Produkte verwenden. Wenn diese Hijabi-YouTuber also ihr Kopftuch ablegen, ist ihnen sehr wohl bewusst, dass sie damit möglicherweise auch dich dazu verleiten könnten, dasselbe zu tun.

Wir mögen glauben, dass wir die Kontrolle über unser Handeln haben, doch vieles von dem, was wir tun, wird von unserer Umgebung geprägt – von dem, was wir um uns herum sehen, unserer Familie, unseren Freunden und so weiter. Dieses Phänomen wird als „soziale Ansteckung“ bezeichnet: Menschen neigen dazu, Dinge zu tun, wenn sie sehen, dass andere es ebenfalls tun. Hinter diesem Einfluss steckt eine ganze Wissenschaft, und diejenigen, die möchten, dass du deinen Hijab ablegst, wissen genau, wie sie das erreichen können. Es geschieht auf einer unterbewussten Ebene:

Auf subtile Weise tragen soziale Netzwerke zur Verbreitung von „sozialen Ansteckungen“ bei: Sie fördern „Epidemien“ wie Fettleibigkeit, Rauchen und Drogenmissbrauch, verbreiten Modetrends und Märkte, beeinflussen Wahlverhalten und vieles mehr.2.

Wir sind Zeugen einer regelrechten Epidemie des Ablegens des Hijabs.

Laut dem Unternehmer Andrew Molz:

Influencer in Nischenbereichen wie Mode und Schönheit haben erheblichen Einfluss auf [Millennials] … Sie setzen Trends, bestimmen, was als cool und begehrenswert gilt, und kuratieren die Must-Have-Artikel – so wie es früher Modezeitschriften getan haben.3

Diese Influencer haben enormen Einfluss, und diejenigen an der Macht wissen das genau und nutzen es für ihre Zwecke. Follower, die ihren Hijab ablegen, werden nicht dazu „ermächtigt“, diese „Entscheidung“ „selbstbestimmt“ zu treffen – sie tappen einfach in die Falle, die für sie vorbereitet wurde. Die Schlussfolgerung lautet: Wenn du zu denen gehörst, die den Inhalten dieser irreführenden Influencer folgen oder sie ansehen, hör jetzt damit auf, wenn du deinen Glauben schützen möchtest.

2. Sie sind Marken, keine Personen

Influencer bauen oft eine so enge Beziehung zu ihren Zuschauern auf, dass diese das Gefühl haben, sie seien die „Schwester, die sie nie hatten“, oder eine ihrer engsten Freundinnen. Sie vertrauen dem Rat dieser Person und glauben, sie wirklich zu kennen. Wenn man den Alltag dieser Person durch Vlogs verfolgt und sie in langen, gesprächsartigen Videos oder persönlichen Q&A-Sessions besser kennenlernt, ist es kein Wunder, dass die Zuschauer so empfinden.

Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es sich dabei um ein Geschäft handelt. Du kennst sie nicht als Person, sondern als Marke. D. T., A. K., H. T. – das sind Marken. Was du siehst, ist eine sorgfältig inszenierte Darstellung. Und vergiss nicht, dass diese Influencer oft Agenten und ein ganzes Social-Media-Management-Team hinter sich haben, die ihnen helfen, ihr Geschäft zu führen.

D. T. verkaufte früher Hijabs und schamhafte Kleidung und veröffentlichte ein Buch mit dem Titel M******, kurz bevor sie ihren Hijab öffentlich ablegte. A. K. verkauft weiterhin Hijabs auf ihrer Website P**** *****. H. T. nannte ihre Marke früher Hijabs by ******, arbeitete als Hijab-Stylistin und verkaufte Hijabs. Alle begannen ihre Karrieren mit Hijab-Tutorials, was es ihnen ermöglichte, ihre Geschäfte auszubauen und zahlreiche Möglichkeiten zu nutzen. Man könnte meinen, dass ihre Geschäfte massiv darunter leiden würden, wenn sie den Hijab ablegen. Doch interessanterweise ist das nicht der Fall.

Da sie Marken sind und ausschließlich von ihrer Präsenz in den sozialen Medien leben, hätten sie ihren Hijab nicht abgelegt, wenn sie davon ausgegangen wären, dass dies ihre Vollzeitkarriere und Einkommensquelle beeinträchtigen würde. Doch offenbar spielen hier andere Faktoren im Hintergrund eine Rolle. Ein genauer Blick auf die Statistiken ihrer Abonnenten zeigt verdächtige Muster. Zum Beispiel weist die Zahl der Abonnenten von H. T. eine Entwicklung vom organischen zu einem anorganischen Wachstum auf, was ziemlich fragwürdig ist (Abb. 1)4.

Letztendlich sollten wir uns alle daran erinnern, dass Influencer nicht wirklich unsere Freunde sind und nicht unbedingt das Beste für uns im Sinn haben. Sie verfolgen ihre eigenen Interessen (unabhängig davon, ob sie Hijabis sind oder nicht).

3. Dahinter steckt eine versteckte Agenda: Säkularisierung

Säkularisierung wird definiert als der Wandel einer Gesellschaft, die sich von einer engen Identifikation mit religiösen Werten hin zu nichtreligiösen Werten bewegt. Kurz gesagt geht es darum, Religion aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen, sodass religiöse Symbole vollständig verschwinden. Wenn man die Entwicklung dieser Ex-Hijabi-Influencerinnen von ihren ersten Blogeinträgen bis heute verfolgt, zeigt sich eine subtile, aber dennoch offensichtliche Veränderung, die auf diesen Säkularisierungsprozess zurückzuführen ist. Ein Beispiel: A. K., die Influencerin, die kürzlich ihren Hijab abgelegt hat, begann ihre Videos früher mit den Worten „Assalamu aleikum, meine Lieben“, während sie heute nur noch mit „Hi, ihr Lieben“ grüßt. D. T. verwendete früher Ausdrücke wie alhamdulillah und erwähnte Gott sogar einige Male. Früher waren sie stolz auf ihren Hijab (siehe Abb. 2). Heute ist davon merklich kaum noch etwas übrig geblieben.

Abb. 2: Ein Zitat von H. T.’s Facebook-Seite von vor ein paar Jahren. Übersetzung: „Fragt mich, warum ich mich bedecke, und ich werde euch sagen, dass mein Körper ein Tempel ist, der von einem so erhabenen Stylisten geschaffen wurde, dass es eine Schande wäre, ihn auf diesen weltlichen Laufstegen zur Schau zu stellen.“

D. T., die erste der populären Hijabi-Influencerinnen, die ihren Hijab ablegte, hatte vor einigen Jahren ein Video veröffentlicht, in dem sie sinngemäß sagte: „Ich trage den Hijab seit meinem elften Lebensjahr jeden Tag und habe ihn noch nie abgenommen, wenn ich nach draußen gegangen bin (…) Ich hatte meine Kämpfe, aber was mich dazu bringt, ihn zu tragen, ist mein Glaube an Gott. Wenn Gott nicht im Spiel wäre, hätte ich den Hijab schon vor langer Zeit abgelegt.“ (sinngemäß wiedergegeben, da das Originalvideo entfernt wurde). In D.’s eigenen Worten ist das Abnehmen des Hijab also ein Zeichen für einen schwächeren Glauben an Allah (swt). D. T. hätte dieses Konzept aufgreifen können, um zu erklären, warum sie ihren Hijab abgelegt hat, anstatt gar keine Erklärung zu geben und ihre Fans verwirrt zurückzulassen. Zu allem Überfluss brachte D. zwei Monate nach der Ankündigung, ihren Hijab abzulegen, neue Merchandise-Artikel mit dem Slogan „Ich mag mich, also musst du das nicht“ auf den Markt. Diese Aussage vermittelt eine klare Botschaft: „Es spielt keine Rolle, ob du mit dem, was ich getan habe, nicht einverstanden bist oder ob ich Gott ungehorsam war – ich bin glücklich mit meiner Entscheidung, und das ist alles, was zählt.“ Das zugrunde liegende Thema hier ist Rebellion gegen die Gesetze Allahs und die Anbetung des Selbst. Dies ist eine direkte Konsequenz der Säkularisierung. Selbstliebe hat sich in Selbstanbetung verwandelt.

Sie mag sich selbst mögen, aber hat sie darüber nachgedacht, ob Allah (swt) sie auch mag? Als Muslime müssen wir uns Allah, unserem Schöpfer, vollständig unterwerfen. Was zählt, ist Ihm zu gehorchen und Ihn anzubeten – nicht unsere eigenen Begierden. Er ist derjenige, dem wir gehören, und zu Ihm werden wir mit Sicherheit zurückkehren. Unser endgültiges Schicksal und wahres Glück hängen davon ab, wie nah wir Ihm sind. Indem sie den Hijab abgelegt hat, hat sie öffentlich eine schwere Sünde begangen – und wie kann jemand auf eine Sünde stolz sein? Diese schädlichen Ideen werden subtil unter dem Deckmantel von Merchandise präsentiert, sind jedoch für ihr Publikum, insbesondere für junge muslimische Mädchen, unvorstellbar gefährlich. Allah steht am Anfang und Ende von allem, was wir tun, und Seine Zufriedenheit ist der Kompass, nach dem wir unser Leben ausrichten sollten. Wenn etwas Ihn missfällt, müssen wir uns davon fernhalten und Scham empfinden, nicht Stolz. Die Säkularisierung widerspricht unserer menschlichen Fitra (angeborene Natur bzw. natürliche Veranlagung), und wir werden niemals inneren Frieden finden, bis wir einen festen Glauben in unseren Herzen aufbauen.

الَّذِينَ آمَنُوا وَتَطْمَئِنُّ قُلُوبُهُم بِذِكْرِ اللَّهِ ۗ أَلَا بِذِكْرِ اللَّهِ تَطْمَئِنُّ الْقُلُوبُ
(Es sind) diejenigen, die glauben und deren Herzen im Gedenken Allahs Ruhe finden. Sicherlich, im Gedenken Allahs finden die Herzen Ruhe!
Qur’an 13:28.

4. Sie manipulieren und täuschen dich

http://www.kalima.org.au/current-affairs/the-dark-truth-about-ex-hijabi-influencers/

„Als ich sah, dass du den Hijab abgelegt hast, hat es mir im Herzen wehgetan.“

„Ich habe geweint, als ich sah, dass du deinen Hijab abgenommen hast. Möge Allah dich rechtleiten.

Das sind Kommentare unter den Instagram-Posts von H. T., nachdem sie ihren Hijab abgelegt hatte.

Diese Influencer haben über Jahre hinweg versucht, ihre Zielgruppe davon zu überzeugen, dass sie eine enge Freundin seien. Doch ein wahrer Freund ist ehrlich und nimmt Rücksicht auf deine Gefühle. Nachdem sie jahrelang, teils sogar jahrzehntelang, in den sozialen Medien als „Hijabis“ aktiv waren, versuchen diese Social-Media-Influencer nun, es so darzustellen, als hätte niemand das Recht, ihnen zu widersprechen oder sich darüber aufzuregen, wenn sie den Hijab ablegen. Im Idealfall würden diese Influencer öffentlich eingestehen, dass das Ablegen des Hijabs ein Zeichen eines geschwächten Glaubens ist, und sich vorübergehend aus der Social-Media-Welt zurückziehen, bis sie ihre persönlichen Herausforderungen bewältigt haben. Sie müssten deutlich machen, dass sie ihre Zuschauer keinesfalls dazu ermutigen wollen, ihrem Beispiel zu folgen – was jedoch unmöglich ist, solange sie ihre Follower weiterhin mit Bildern von sich selbst überfluten.

Wenn jemand Einwände erhebt oder einfach nur seine Enttäuschung äußert (insbesondere im Kommentarbereich auf YouTube oder Instagram), wird diese Person oft als toxisch oder negativ dargestellt, als jemand, der die „Haram-Polizei“ spielt und aufhören sollte, andere zu verurteilen. Dabei sind viele der Kommentatoren tatsächlich aufrichtig und fühlen sich ehrlich verletzt. D. T. ging sogar so weit, die muslimische Community der Hijab-Trägerinnen als „toxischen Kult“ zu bezeichnen, weil sie sie kritisiert hatte. Dies dient jedoch lediglich dazu, ihr Publikum zu manipulieren und sich selbst als Opfer darzustellen. An der muslimischen Community der Hijab-Trägerinnen ist nichts grundsätzlich falsch – dieselbe Gegenreaktion hätte es bei jedem anderen Influencer gegeben, der plötzlich gegen die Werte verstößt, die er zuvor vertreten hat. Wenn beispielsweise ein beliebter veganer Influencer plötzlich Rezepte mit Fleisch veröffentlichen würde, wären die Follower dieser Seite genauso verwirrt, würden Einwände erheben und nach Erklärungen fragen.

Influencerinnen wie D., H. und A. geben sehr vage Gründe für das Ablegen ihres Hijabs an. D. T. gestand nach dem Ablegen ihres Hijabs, dass sie sich „seit Jahren nicht mehr als Hijabi betrachtet habe“5. Warum hat sie sich dann weiterhin als Hijabi-YouTuberin dargestellt, Hijabs verkauft und muslimische Hijabis bei Veranstaltungen und in Marketingkampagnen repräsentiert? Zum Beispiel wurde sie am 25. August 2018, zwei Monate bevor sie den Hijab öffentlich ablegte, vom Times Magazine interviewt und vertrat dort muslimische Hijabis, wobei sie sich sogar zur Burka äußerte6. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie den Hijab jedoch bereits abgelegt, allerdings nicht offensichtlich. Ein Bild, das am 7. August 2018 – 18 Tage vor der Veröffentlichung des Interviews – gepostet wurde, zeigt D. mit einem Helm und ohne Hijab7. Ein Vlog desselben Tages bestätigt ebenfalls, dass sie zu diesem Zeitpunkt keinen Hijab trug. Das ist äußerst unehrlich, und die Menschen haben das Recht, sich davon verletzt zu fühlen.

Darüber hinaus versuchen sie, die Realität hinter dem Ablegen des Hijabs – eine schwere Sünde, die gegen die Gebote Allahs verstößt – zu verschleiern, indem sie strategisch Begriffe wie „Veränderung“, „Selbstentfaltung“ (Abb. 5), „Authentizität“ oder „neuer Lebensabschnitt“ verwenden.

Abb. 5: H. T.’s Verkündung, dass sie ihren Hijab abgelegt hat, verwendet manipulative Begriffe wie „Selbstentfaltung“. Übersetzung:
„Ich fühle es
Es kommt eine Veränderung… eine neue Phase des Wachstums, auf die ich gewartet habe.
Ich werde nicht immer bereit dafür sein, es ist beängstigend, und das Unbekannte hat so viele unbeantwortete Fragen.
Aber ich kann es fühlen. Ich spüre den Drang, mich verändern zu wollen, dieses kraftvolle Gefühl, dass ich das schaffen kann.
Dass ich durch diese neue Phase gehen kann, und es wird wunderschön sein.
Ich kann es fühlen.“

Die ****** veröffentlichten ein ehrliches Video auf YouTube, in dem sie beschreiben, was A. und andere Influencer ihren Followern angetan haben: „Man vertraut ihnen, unterstützt sie und ihr Geschäft, aber wenn sie dann etwas tun, das einen verletzt, drehen sie den Spieß um und behaupten, man würde sie ‚verurteilen‘, und dass es keine große Sache sei. Das lässt einen wie eine verrückte Person fühlen, so als hätte man kein Recht, so zu denken“ 8. Diese Art der Manipulation ist im Grunde Gaslighting. In dem Video wird auch zu Recht gesagt: „Wir haben das Recht, uns aufzuregen, wir haben das Recht, anderer Meinung zu sein, und wir haben das Recht, unsere Enttäuschung auszudrücken.“

Es gibt keine Rechtfertigung dafür, dass Follower unhöflich werden, aber Kritik vollständig zu zensieren und zu löschen, ist irreführend und manipulativ. Viele haben außerdem festgestellt, dass selbst sehr höflich formulierte Kommentare gelöscht wurden. Ein Beispiel dafür ist die folgende Aussage einer Schwester:

„Ich habe einen sehr freundlichen Kommentar auf ihrer [A.’s] Instagram-Seite gepostet, der an junge Schwestern gerichtet war, aber sie hat ihn gelöscht. Ich schrieb, dass ich die liebe Schwester A. sehr schätze und ihr seit über einem Jahrzehnt folge. Doch ich wollte, dass alle wissen: Der einzige Grund, den Hijab abzulegen, ist ein innerer Bruch mit Allah (swt). Wenn du mit deinem Glauben kämpfst, solltest du dich an deinen Hijab klammern, als hinge dein Leben davon ab.“9

Eine weitere Technik, die von diesen beliebten Ex-Hijabi-Influencern verwendet wird, besteht darin, die Zuschauer unmittelbar nach dem Ablegen des Hijabs mit Bildern zu überfluten, auf denen sie mit breitem Lächeln und fröhlichen Bildunterschriften wie „Schöner Sommertag!“ zu sehen sind. Dies soll vermitteln, dass das Ablegen des Hijabs keine große Sache sei und – täuschenderweise – sie glücklicher gemacht habe. Am Tag des Jüngsten Gerichts wird es jedoch eine große Sache sein, und an diesem Tag werden solche vagen Ausreden nicht gerechtfertigt sein. Zum Beispiel postete A. kurz nach dem Ablegen ihres Hijabs dieses Bild (Abb. 6)10, als wollte sie sagen: „Mein Leben könnte nicht besser sein, meine Familie hat sich mir nicht widersetzt, sie schenken mir Blumen, weil ich den Hijab abgelegt habe. Wenn du darüber nachdenkst, ihn abzulegen, mach dir keine Sorgen – es wird viel weniger Gegenwind geben, als du denkst.“

Um wirklich ehrlich und „authentisch“ zu sein, wie sie es behaupten, müssten sie eingestehen, dass sie ihren Glauben an Allah verloren haben. Denn wenn dein Glaube stark ist und du den Tag des Jüngsten Gerichts wirklich im Herzen glaubst, würdest du niemals öffentlich dafür eintreten, gegen Ihn zu sündigen, da dir die Konsequenzen bewusst wären. Sie brauchen nicht noch mehr Sünden auf ihrem Konto. Letztendlich liegt es an uns, die manipulativen Techniken zu erkennen, die angewendet werden, damit wir uns davor schützen können, auf diese Täuschung hereinzufallen. Und wir sollten uns nicht einschüchtern oder zum Schweigen bringen lassen.

Fazit

Hijabis wurden von allen Seiten angegriffen, weil sie den Hijab tragen, und was könnte effektiver sein, als uns von innen heraus den letzten Schlag zu versetzen? Es besteht kein Zweifel daran, dass ein bewusster Plan existiert, um die muslimische Umma zu schwächen, und diese Influencer werden gezielt für diesen Zweck eingesetzt. Wenn es gelingt, genau diejenigen dazu zu bringen, den Hijab abzulegen, die viele inspiriert haben, ihn zu tragen, und die in der Welt der sozialen Medien buchstäblich als Ikonen des Hijab gelten, dann wissen sie, dass sie die Schwächsten in unserer Gemeinschaft treffen werden. Sie werden unzählige Formen der Manipulation einsetzen, um dies zu erreichen.

Eines ist jedoch sicher: Sie werden niemals gewinnen. Das Licht des Islam wird weiterhin ein strahlender Leuchtturm in unserer sich verdunkelnden Welt bleiben. Dieser Plan wird mit Sicherheit scheitern, und langfristig werden wir mehr Muslimas sehen, die den Hijab tragen und fest daran festhalten. Unsere Aufgabe ist es, unseren Iman und unsere Beziehung zu Allah zu stärken, während wir wachsam bleiben und darauf achten, nicht in die Fallen zu geraten, die für uns aufgestellt wurden.

Diese Ex-Hijabis sind wahrlich die Unglücklichen, denn obwohl sie strahlende Bilder mit breitem Lächeln posten, verharmlosen sie ihre Sünden und haben die Liebe Gottes verloren:

Wenn Gott einen Menschen liebt, lässt er die Sünden dieser Person groß erscheinen und öffnet ihr die Tür zur Reue. Diese Tür öffnet sich zu den Gärten der Vertrautheit mit Gott. Und wenn er über einen Menschen zornig wird, lässt er dessen Sünden in den Augen dieser Person sehr klein erscheinen und bestraft ihn mit einer Vielzahl von Unglücken; aber weil die Person das Pech hat, ihre Sünden als klein anzusehen, nimmt sie keinen Rat an und das Ergebnis sind Frustration und Enttäuschung.
– Brodbeck, R. C. (2011, p. 247). From the Stage to the Prayer Mat. Tughra Books.  

Wir dürfen niemals vergessen, dass unsere Beziehung zu Allah das Wichtigste in diesem Leben ist. Wenn wir Ihn verlieren, verlieren wir alles. Der einzige Weg, wahres Glück in diesem Leben und im Jenseits zu finden, besteht darin, Ihn anzubeten, anstatt unseren eigenen Begierden zu folgen, und Seine Gebote zu befolgen – Gebote, die nicht Ihm, sondern uns zugutekommen.

Abb. 7 „Ich gebe auf, was ich liebe, für das, was du liebst“. Zitat von H. T.’s Facebook-Seite vor ein paar Jahren, eine Erinnerung an sie und uns alle. Übersetzung: „Zu fasten bedeutet zu sagen: Lieber Gott, ich liebe Essen. Ich liebe Trinken. Ich liebe es, meine Wünsche zu erfüllen. Aber ich liebe Dich mehr. Also verzichte ich auf das, was ich liebe, für das, was Du liebst.” – Yasmin Mogahed

  1. „Hijab“ bezieht sich in diesem Artikel auf das Kopftuch, das von muslimischen Frauen getragen wird. „Hijabis“ bezieht sich auf diejenigen, die den Hijab tragen.
  2. Quelle: https://searchengineland.com/how-social-media-is-influencing-your-behavior-40615
  3. Quelle: https://www.forbes.com/sites/andrewarnold/2017/12/22/4-ways-social-media-influences-millennials-purchasing-decisions/
  4. Anmerkung ITV: Haben wir ausgelassen.
  5. Anmerkung ITV: Die Quelle wurde von uns weggelassen, um der vorgesehenen Zensur zu entsprechen.
  6. Anmerkung ITV: Die Quelle wurde von uns weggelassen, um der vorgesehenen Zensur zu entsprechen
  7. Anmerkung ITV: Die Quelle wurde von uns weggelassen, um der vorgesehenen Zensur zu entsprechen
  8. ****** haben dieses Video leider auf privat gestellt.
  9. Dieser Kommentar wurde unter dem Video der ****** gepostet, das jetzt auf privat geschaltet ist.
  10. Anmerkung ITV: Die Quelle wurde von uns weggelassen, um der vorgesehenen Zensur zu entsprechen

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